School Canteen Wettingen

Schulmensa in Wettingen

School Canteen Wettingen
Architect: :mlzd
Autoři:L.Mischkulnig, C.Marbach, P.Tanner, D.Di Giacinto, R.Lehmann
Address: Klosterstrasse 11, Wettingen, Switzerland
Investor:Kantonsschule Wettingen
Completion:2002-08
Area:1820 m2
Built Up Area:670 m2
Built Up Space:10310 m3
Price:6 750 000 Euro


© Jaroslav Mareš | Hivision.cz
Umbau der Löwenscheune
Die Kantonsschule Wettingen befindet sich an historisch bedeutendem Ort: Sie hat vor über dreißig Jahren die Räume eines ehemaligen Klosters bezogen, das bereits im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Die bestehende Klosteranlage im Aargau gilt als international bekanntes Kulturgut.

Aufgrund steigender Schülerzahlen war die alte Mensa der Kantonsschule zu klein geworden. Eine klassizistische, unter Denkmalschutz stehende Scheune - zentral gelegen zwischen dem Kloster und der ehemaligen Spinnerei - bot sich als neuer Standort an. Die so genannte Löwenscheune umfasste genügend Platz für zwei große Speiseräume, alle notwendigen Funktionsräume dagegen, wie die Küche, Nebenräumen, Anlieferung und Essensausgabe sowie ein zusätzliches Fluchttreppenhaus, wurden in einem neuen Anbau untergebracht.



Sanierung / Modernisierung

Das Volumen der Löwenscheune wurde horizontal durch eine Betondecke unterteilt. Diese liegt wie ein Tisch auf zwei Betonunterzügen und vier massiven Betonpfeilern. Der Beton wurde als Ortbeton in Sichtbetonqualität ausgeführt. Im neuentstandenen Erdgeschoss befindet sich nun die Cafeteria mit Wänden, die halbhoch mit Holz vertäfelt wurden. Die alten großen Tore sind verglast und im Rundbogen mit aufgesetzten hölzernen "Pfauenrädern" geschmückt. Der Bodenbelag besteht aus Gussasphaltplatten. 

Im Obergeschoss dominieren das Tragwerk des Daches sowie das Bruchsteinmauerwerk. Die eingestellt Betonplatte ist oberseitig mit einem geschliffenen Hartbetonbelag ausgeführt worden. Zusammen mit den kleinen Fensteröffnungen entsteht ein deutlich introvertierteres und intimeres Raumerlebnis. 

Das Belichtungs- und Beleuchtungskonzept besteht im Obergeschoss aus im graphischen Raster des Gebälks angeordneten Linienleuchten. Im Erdgeschoss wird mit mehreren Leuchtenpaketen, bestehend aus jeweils neun im Quadrat angeordneten Pendelleuchten, eine Beleuchtung erzielt, die einen Gegensatz zur strengen Statik bilden. Die Pendelleuchten variieren leicht in Höhe und Form.

Die Möblierung bildet ebenfalls eine geschossübergreifende Dualität, sie ist im Erdgeschoss schwarz und rund gehalten, im Obergeschoss dagegen weiß und linear. Die Geschosse sind durch eine großzügige Treppe verbunden, können aber auch getrennt genutzt werden. Geheizt wird über eine Fußbodenheizung. 

Der ergänzende Neubau nimmt das Volumen der Scheune auf und verlängert dieses als Körper ohne Differenzierung von Dach und Wand oder Öffnungen. Die nahtlose Haut des Baukörpers löst sich beim Näherkommen in eine perforierte Metallhülle auf, in die lauter einzelne Blätter gestanzt sind. Diese Metallhülle aus gestanzten, anodisierten Aluminiumblechen wurde als vorgehängte Fassade ausgeführt und zur Abstraktion des Volumens beitragen. Mit Hilfe der formalen Reduktion auf seine Grundform und auch durch die dunkle Fassadenoberfläche nimmt sich der Neubau gegenüber dem Bestand deutlich zurück. Metall, als wertvoller Rohstoff des Mittelalters, sowie die ausgestanzten Ornamente in Form von Blüten- und Blattformen stellen inhaltliche und ornamentale Bezüge zur historischen Klosteranlage und deren direkten Umgebung dar. Die Fassadenornamentik wird in den Fensterbereichen als Schatten auf die unterschiedlichen Innenraumoberflächen geworfen, die Ornamentik wird somit auch zum Bestandteil der Innenräume.
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