German Historical Museum

Deutsches Historisches Museum

German Historical Museum
Address: Unter den Linden 2, Berlin, Germany
Completion:1.1.1999 - 23.05.2003
Price:54 000 000 Euro


Die Grundidee
In seinem Programm vom 24. Juni 1987 verpflichtete sich das Deutsche Historische Museum der "Aufklärung und Verständigung über die gemeinsame Geschichte von Deutschen und Europäern".
Bevor diese Idee umgesetzt werden konnte, gab es heftige und kontroverse Debatten in der deutschen Presse. Sinn, Aufgaben und Realisierungschancen eines von der Bundesregierung in Berlin ins Leben gerufenen Nationalmuseums zur Geschichte Deutschlands bezweifelten die Skeptiker.
Die Gründungsurkunde für ein Deutsches Historisches Museum konnte am 28. Oktober 1987, anläßlich der 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin, von Bundeskanzler Helmut Kohl und dem Regierenden Bürgermeister der Stadt Berlin, Eberhard Diepgen, im Gebäude des Reichstags unterzeichnet werden.
Standort des neuen Museums sollte der Spreebogen in der Nähe des Reichstages sein. Den hierfür ausgeschriebenen Wettbewerb gewann 1988 der italienische Architekt Aldo Rossi. Der Fall der Mauer aber veränderte alle Pläne von Grund auf. Mit dem Tag der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 übertrug die Bundesregierung dem jungen Museum die Sammlungen und Grundstück des damaligen Museums für Deutsche Geschichte, das im September 1990 von der letzten DDR-Regierung geschlossen wurde.
So wurde das Zeughaus von 1695, das älteste Gebäude Unter den Linden, zum Sitz des Deutschen Historischen Museums, dessen Team kurz darauf begann, das Haus mit Leben zu erfüllen. Ziel war, ein besucherfreundliches Haus und einen lebendigen Treffpunkt in der Mitte Berlins zu schaffen. Im September 1991 konnten die ersten Ausstellungen im Zeughaus gezeigt werden.

Sammeln - Bewahren - Ausstellen
Kurz nach seiner Gründung 1987 hatte das DHM mit dem Sammlungsaufbau begonnen. Einen ersten Querschnitt durch den rasch angewachsenen Fonds von Erwerbungen präsentierte seit Dezember 1994 die Dauerausstellung "Bilder und Zeugnisse der deutschen Geschichte" mit mehr als 2000 Exponaten. Den Besuchern bot sich so ein Überblick über die Zeugnisse deutscher Geschichte im europäischen Umfeld. Wechselausstellungen zur Kultur- und Zeitgeschichte begleiteten das Programm.
Am 31. Dezember 1998 wurde das Zeughaus für eine Grundsanierung geschlossen. Bis März 2003 zeigte das Deutsche Historische Museum wechselnde Ausstellungen im gegenüberliegenden Kronprinzenpalais. Den Auftakt bildete im Februar 1999 die Ausstellung "Die Zeit fährt Auto zum 100. Geburtstag des Kinderbuchautors und Romanciers Erich Kästner". Größere Ausstellungsprojekte werden schon seit 1990 im Martin-Gropius-Bau gezeigt. Seit Mai 2003 können die wechselnden Ausstellungsprojekte des Deutschen Historischen Museums in der neuen Ausstellungshalle von I.M.Pei besucht werden.

Umbau Zeughaus
Nachdem in den Jahren 1994 bis 1998 bereits die Fassade des Zeughauses nach historischen Grundlagen saniert worden war, diente der Umbau im Inneren des 300 Jahre alten Gebäudes vor allem dazu, den technischen Museumsstandard des 21. Jahrhunderts zu erreichen. Die im Jahre 2006 eröffnete neue Ständige Ausstellung des DHM im Zeughaus, die in einer modernen Inszenierung Geschichtszeugnisse vom 1. Jahrhundert vor Christus bis heute mit audiovisuellen und elektronischen Medien korrespondieren läßt, verfügt mit 8.000 Quadratmetern über mehr als das Doppelte der bisherigen Ausstellungsfläche.
Das architektonische Kleinod des Zeughauses, der Innenhof mit den Masken "Sterbender Krieger" von Andreas Schlüter, erhielt wieder eine gläserne Überdachung wie schon in der Zeit zwischen 1878 und 1945. Aus dem Schlüterhof führt ein Zugang zu dem neuen Wechselausstellungsgebäude, das auf 2.700 Quadratmetern unterschiedlich große Ausstellungen aufnehmen kann. Der schöne und klare Entwurf stammt von Ioeh Ming Pei, dem renommierten chinesisch-amerikanischen Architekten, dessen Name sich mit der gläsernen Pyramide vor dem Pariser Louvre und weiteren internationalen Museumsbauten verbindet. Pei, ein Bewunderer Karl Friedrich Schinkels und Schüler der Bauhaus-Meister Gropius und Breuer, fand trotz des schwierigen Bauplatzes eine Lösung, die in Sichtweite der Schinkel-Bauten, des Alten Museums und der Neuen Wache, eine Brücke zwischen dem klassizistischen Berlin und der Klassischen Moderne schlägt. Anziehungspunkt des neuen Museumsquartiers ist der Treppenturm der Ausstellungshalle, eine imposante Glasspindel, die den Passanten Unter den Linden auch den Weg zur Museumsinsel zeigt und eine faszinierende Aussicht auf das Forum Fridericianum mit Opernhaus und Humboldt-Universität bietet.
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